Sonntag, 31. Oktober 2010

Internet-Fundstück / Found in the internet

Ein wunderschönes kleines Filmchen, gefunden im Internet.
Der Titel heißt übersetzt "Unsere Stadt Húsavík":

Montag, 27. September 2010

Etikettenschwindel?!?

Diese kleine Geschichte, die mein Vater im August 2010 im Bókaverslun Þórarins erlebt und danach -verkürzt- aufgeschrieben hat, erschien am 2. September 2010 in der Heilbronner Stimme / Kraichgau Stimme:





Donnerstag, 9. September 2010

Das Geheimnis von Húsavík / Húsavík`s secret

Ich sage es rundheraus: Im August 2010 habe ich in Húsavík ein großes und lange Zeit von allen an der Sache Beteiligten streng gehütetes Geheimnis aufgedeckt.

Nun ist es jedoch an der Zeit, mit diesem schier unglaublichen Skandal beherzt an die Öffentlichkeit zu treten.

Im Säugetier-Penismuseum („Hið Íslenzka Reðasafn“) gibt es Abteilungen für einheimische und ausländische Säugetiere, sowie eine „Folkloristische Abteilung“. In diesem Bereich steht ein Glas mit einem in Formalin eingelegten Elfen-Penis. Studiert man aufmerksam den Inhalt, so entdeckt man außer der Flüssigkeit - - - nichts:
Museums-Direktor Sigurður Hjartarson hat dafür eine Erklärung parat, die Kritikern den Wind aus den Segeln nehmen soll:
„Elfen-Penisse sind für das menschliche Auge unsichtbar.“

Auch mich überzeugte diese Begründung zunächst, schließlich war ich noch niemals einem unbekleideten männlichen Elf begegnet.
Kurz nach meinem Besuch im Museum ereignete sich allerdings etwas, das die Erläuterungen aemamfmf in Frage stellte.

Ich saß an der kleinen, künstlichen, warmen Lagune, die an der linken Straßenseite in Richtung Mývatn liegt, und las. Plötzlich lugte ein kleiner Wuschelkopf aus einem Erd- und Felsenloch heraus. Runde, braune Augen schauten mich unverwandt an.

„Was bist denn Du“, fragte ich mehr mich selbst, als das kleine Wesen, denn ich glaubte, ich hätte, möglicherweise durch das Rascheln der Buchseiten beim Umblättern, ein kleines Tier aus seiner Höhle gelockt.

„Ich?“, fragte das kleine Wesen fast ein wenig beleidigt. „Ich bin eine Zehne.“
„Du bist eine was?“, bohrte ich ungläubig nach. „Was soll das denn sein, eine Zehne?“

„Du bist einfach nur dumm“, stellte die Zehne sachlich fest, „eine Zehne ist natürlich eine Elfe, der… naja…“ Jetzt fing die Zehne an zu stottern. Dann räusperte sie sich.

„Also, es ist so: Meinem Mann, dem Elfenkönig von Húsavík, wurde aus nichtigem Anlass, vielleicht war es auch schlicht aus Versehen, der Penis abgetrennt. Es war am 6. Januar, dem letzten Tag der isländischen Weihnachtszeit, und an diesem Tag tanzen wir Elfen und das andere verborgene Volk von Húsavík immer mit den Menschen um ein Feuer herum.
Ein kleiner, alberner Junge hob einen kleinen, aber scharfen Stein auf, den er in die hoch auflodernden Flammen des Feuers schleudern wollte. Doch mein Mann stand zwischen dem Jungen und dem Feuer… und da… und jetzt fehlt ihm… Jedenfalls sind wir deshalb nur noch Zehnen.“ Die Zehnenkönigin schluchzte laut auf.

„Und weißt Du, was das Allerschlimmste ist? Irgendein Mann hat das abgetrennte Körperteil am nächsten Morgen gefunden, mitgenommen und in ein großes Glas, gefüllt mit irgendeiner seltsamen Flüssigkeit, gelegt. Das Gefäß steht seither in einem Haus, in dem noch viele weitere solcher abgetrennter Körperteile ausgestellt werden. Aber“, und nun stampfte die Zehne ganz energisch mit dem kleinen Füßchen auf, „wir dürfen uns nur Elfen nennen, wenn mein Mann vollständig ist.“

Urteilen Sie selbst: Hatte ich eine andere Wahl, als ins Säugetier-Penismuseum zu gehen und mich davon zu überzeugen, dass die Zehne die Wahrheit gesprochen hatte?

Und tatsächlich, in einer Vitrine der „Folkloristischen Abteilung“ stand das Glas. In einem unbeobachteten Moment nahm ich es aus dem Glasschrank, öffnete es und verstaute den Phallus in meiner Handtasche. Dann rannte ich, so schnell mich meine Füße trugen, zurück zur kleinen Lagune.

Zehne und Zehn weinten vor Dankbarkeit. Schließlich durften sie nun wieder Elfenkönigin und Elfenkönig von Húsavík sein.

Im Museum blieb er Diebstahl indes nicht lange unbemerkt. Doch was sollte man tun, das gute Stück war und blieb verschwunden. Also verlegte man sich auf die wie wir nun wissen hanebüchene Erklärung, Elfenpenisse seien für das menschliche Auge unsichtbar.


(Informationen über das Säugetier-Penismuseum unter http://hausbucht.blogspot.com/2010/07/museen-in-husavik.html)

Donnerstag, 26. August 2010

Bjössis Abenteuer in Húsavík

"Bjössi reist nach Island" ist ein Spiel der isländischen Fluglinie Icelandair. Infos dazu stehen unter www.facebook.com/bjossi.island.



Bjössi ist ein kleiner Eisbär, der Ende Juli 2010 am Frankfurter Flughafen "strandete". Er fand aber das Büro der Icelandair, deren Mitarbeiter sich seiner annahmen. Denn Bjössi wollte zurück nach Island.

Am 13. August startete Bjössi mit mir gen Island und reiste über eine Woche mit mir herum. Dann übergab ich meinen sympathischen, klugen, witzigen, angenehmen, netten, kleinen, kuscheligen Reisegefährten auf dem Austurvöllur in Reykjavík unter den Augen der Weltöffentlichkeit ;o) (Webcam von www.inspiredbyiceland.is) an den nächsten Mitspieler.

Auf Bjössis Facebook-Seite kann man nicht nur einige von Bjössis Abenteuer in Text und Bild verfolgen, sondern sich auch als Reisebegleitung "bewerben".


Hier ein paar der Abenteuer, die Bjössi im August mit mir in Húsavík erlebt hat:


Im Museum (Safnahús) haben wir Verstecken gespielt. Bjössi fand die alten Schiffe so toll, dass er sich jedesmal in, auf oder hinter einem der Fischerboote versteckte. War dann nicht sooo schwer, ih zu finden...

Am Strand sammelte Bjössi Steine und Muscheln, tobte herum und beobachtete die Wellen und die herannahemde Flut. Zum Ausruhen suchte er sich einen besonders schönen Stein.



Und dann entdeckte er am Strand ein ganz neues Beachvolleyball-Feld. Schnell hatte er das Spiel begriffen und wurde zum Star auf dem Platz! Oft war er im Ballbesitz:

Aber auch das Hochspringen bereitete Bjössi keinerlei Probleme.

Am Wochenende wollte Bjössi dann so richtig isländisch abfeiern. Das Bier floss in Strömen, aber auch ein ganzes Fass voll Brennivín wurde geöffnet. Dem kleinen Bären mundete das so gut, dass er schnell sehr betrunken war. Er tanzte fröhlich herum und machte sogar einen Kopfstand auf dem Brennivín-Fass.

Am nächsten Morgen war ihm das fürchterlich peinlich (und sogar einen Kater hatte er!), doch der nette Gästehausvater Örlygur beruhigte und tröstete Bjössi und machte ihm ein besonders leckeres Frühstück.

Natürlich standen auch Verwandtenbesuche auf Bjössis Programm. Zunächst besuchte er seinen Urgroßvater. Der wurde 1969 auf einer Eisscholle von Grönland auf der Insel Grímsey angespült. Seither "wohnt" er im Museum von Húsavík (Safnahús).

Auch seinen Großonkel Stefán besuchte Bjössi. Und zwar im Saügetierpenis-Museum.

Aber Bjössis allerschönstes Erlebnis in Húsavík war folgendes: Als wir durch den Hafen schlenderten, entdeckte er ein Boot, das "Bjössi Sör" heißt. Wie hat er sich da gefreut! Und vermutet, dass die Leute in Húsavík, nachdem er ein paar Tage dort war, ein Schiff nach ihm benannt haben. Das Boot gehört dem Walbeobachtungs-Unternehmen North Sailing. Zuerst konnten wir aber nichts herausfinden. Im Gästehaus fragten wir darum Örlygur, was eigentlich Sör bedeutet. Sör bedeutet Sir! Da war Bjössi aber stolz - Sir Bjössi also, was für eine Ehre für das kleine Bärchen. Am nächsten Tag trafen wir neben dem Schiff einen jungen Mann von North Sailing und fragten, ob das Schiff wirklich nach unserem Bjössi benannt ist. Nein, ist es leider nicht. Es trägt nämlich den Namen eines früheren Kapitäns. Der ist der Großvater des jungen Mannes. Und stand fast direkt neben uns. Und der isländische Bjössi ist so nett, dass er sich sogar mit dem Bärchen Bjössi und dem Schiff fotografieren ließ. Da war Bjössi klar: "So ein kleines bisschen ist das ja doch mein Schiff."

Montag, 23. August 2010

Trolle am Strand von Húsavík

Im August 2010 habe ich am Strand von Húsavík viele kleine Trolle entdeckt.
Trolle werden zu Stein, wenn sie bei Tagesanbruch nicht zurück in ihren Höhlen sind.
Hier einige meiner Fundstücke:

Troll mit hübscher Frisur.


Geisterhafter Troll.


Troll mit Körper. Tanzend.



Troll mit Beinen. Versucht, den Mond zu fressen.



Verschmitzt grinsender Troll.



Troll mit Haaren, jedoch mit unfertigem Gesicht.
Wahrscheinlich erst am Morgen des Fundes zu Stein geworden
und deshalb noch nicht voll entwickelt.

Mittwoch, 7. Juli 2010

Alle Wetter!

Wie ist wohl gerade das Wetter in Húsavík? Wie wird es morgen werden?
Diese Fragen beantworten Ihnen zahlreiche "Wetter-Seiten" im Internet. Hier finden Sie einige davon:

http://en.vedur.is/weather/forecasts/areas/#station=3696

http://www.belgingur.is/vedurkort/

http://www.wetter.de/wettervorhersage/Wetter-Husavik/Island/54bba8a4f02682930c591596929e5540

http://freemeteo.com/default.asp?pid=15&gid=2629833&la=3

http://www.wetterbote.de/Husavik_Island-Wetter

http://www.zoover.de/island/island/husavik/wetter

http://www.foreca.de/Iceland/Husavik?details=20100602



Vielleicht möchten Sie ja lieber etwas über die aktuelle Erdbeben-Lage in Húsavík wissen? Bittesehr:

http://hraun.vedur.is/ja/englishweb/tfz.html




Ob Sie nach Húsavík fahren sollten, verrät Ihnen der aktuelle und laufend aktualisierte Straßenzustandsbericht:

http://www.vegagerdin.is/english/road-conditions-and-weather/north-east-iceland-and-the-eastern-fjords/ne_efj1.html



Falls Sie Ihre Zeit lieber auf dem Meer vor Húsavík verbringen möchten, finden Sie hier das Seewetter:

http://en.vedur.is/weather/forecasts/areas/#station=3696

Donnerstag, 1. Juli 2010

Museen in Húsavík

Das Museum: Safnahúsið
Das Museum (Safnahúsið) beherbergt mehrere Museen unter einem Dach:

Im Volkskunde- und Gemeindemuseum werden kulturgeschichtlich wichtige Gegenstände zum Alltagsleben und der Besiedelung der Region ausgestellt.

Das Kunstmuseum besitzt etwa 400 Gemälde von Künstlern aus der Gegend bzw. Bilder mit Bezug zu Húsavík. Weil nicht genug Platz ist, werden die Kunstwerke in Wechselausstellungen gezeigt. Also werden nie alle Bilder gleichzeitig aufgehängt, sondern immer nur ein Teil davon. Alle paar Monate werden sie abgehängt und andere kommen an die Wände.

Im Naturkundemuseum wird alles ausgestellt, was die (nordost)isländische Tier- und Pflanzenwelt zu bieten hat, z.B. einen ausgestopften Eisbären, der im Jahre 1969 auf einer Eisscholle von Grönland angetrieben auf der Insel Grímsey strandete oder eine riesige Muschelsammlung.
Ausstellungsstücke aus der Welt der Seefahrt und Fischerei Húsavíks findet man im erst 2002 eröffneten Seefahrtsmuseum, für das eigens eine Glas-Pyramide neben dem Hauptgebäude gebaut wurde. Dort sind auch ein paar echte Fischerboote ausgestellt.

Das Museum beherbergt auch einige Archive, und im gleichen Bau findet man die Stadtbibliothek mit Internetzugang.

Für einen Besuch im Museum sollte man mindestens (!) zwei Stunden einplanen. Kurzweilige und interessante Führungen werden angeboten, auch auf Deutsch.

Adresse: Stórigarður 17

Öffnungszeiten im Sommer: täglich 10 bis 18Uhr
Eintritt: ISK 500

Internet: www.husmus.is



Das Walmuseum: Hvalasafnið
Das 1997 eröffnete Walmuseum ist eine gemeinnützige Einrichtung, die sich wissenschaftlich mit Meeressäugern und deren Lebensraum beschäftigt und eine großartige Ausstellung zusammengestellt hat.

Auf einer Ausstellungsfläche von 1.600 m² findet man in diesem ehemaligen Schlachthaus spannende Exponate und ausführliche Informationen über die verschiedenen Walarten, deren Biologie und Entwicklungsgeschichte, aber auch über die Geschichte des Walfangs. Mythen und Sagen, die sich um die Meeressäuger ranken, sind ein weiteres Thema.

Die etwa zehn Walskelette (z.B. Pottwal, Buckelwal, Schwertwal) sind ein ganz besonderer Hingucker. Sie stammen ausschließlich von gestrandeten Tieren, denn das Walmuseum möchte nicht, dass Wale getötet werden.

Die Beschriftung der Ausstellungsstücke sowie alle Erklärungen sind allesamt auch auf Deutsch übersetzt.

Ein Spielzimmer für Kinder („Yellow Submarine“), das wie ein U-Boot eingerichtet ist, gibt es auch, obwohl das ganze Museum auch für Kinder sehr spannend ist.

Adresse: Hafnarstétt 1

Öffnungszeiten im Sommer: täglich 9 bis 19 Uhr
Eintritt: Erwachsene ISK 1.000, Kinder (6 – 14 Jahre) ISK 450, Kinder bis 5 Jahre kostenlos

Internet: www.whalemuseum.is



Das Isländische Säugetier-Penismuseum: Hið Íslenzka Reðasafn
Wer es ein wenig ausgefallen mag oder ein (wissenschaftliches) Interesse für die Penisse von Säugetieren hegt, für den bietet sich ein Besuch im Säugetier-Penismuseum an.

Das Museum beherbergt über 200 Phallen und Phallenteile von Land- und Meeressäugern, die in Island beheimatet sind.

Unter anderem lassen sich dort Wal-, Bären-, Robben-, aber auch kleine Mäuse-Penisse bewundern.
Daneben werden im schönen dunkeltürkisfarbenen Haus auch 300 Kunst- und sonstige Gegenstände, die in Zusammenhang mit dem Thema Phallus stehen, ausgestellt.


Bevor das Penismuseum nach Húsavík umzog, war es in Reykjavík. Aus dieser Zeit stammt das Lied „Das Pe-Pe-Penismuseum von Reykjavík“ von Wolfgang Müller, das man hier anhören kann: www.phallus.is/phallus/skjalasafn/phallus1.mp3

Adresse: Hédinsbraut 3a

Öffnungszeiten im Sommer: täglich 12 bis 18 Uhr
Eintritt: ISK 600

Internet: www.phallus.is



Nautische Sammlung im Gamli Baukur
Die Holzhäuschen am Hafen, die Gamli Baukur (dt.: „Alter Krug“) heißen, beherbergen ein Restaurant sowie eine nautische Sammlung mit Schiffslaternen, Steuerrädern, Kompassen, Bildern und vielen weiteren Exponaten.

Gamli Baukur ist der originalgetreue Nachbau eines der ältesten Holzhäuser Húsavíks, das im Jahr 1843 erbaut wurde.

Die Häuschen wurden Mitte der 90-er Jahre in Akureyri, 91 Kilometer von Húsavík entfernt, aus angeschwemmtem Holz gebaut. Dann, im Sommer 1996, wurden sie per Schiff nach Húsavík transportiert. Ich war damals dabei, so wie die meisten Leute, die in Húsavík wohnen oder gerade dort Ferien machten. Fast alle kamen zum Hafen und schauten zu, wie das Schiff in den Hafen steuerte, anlegte und die Häuschen erst abgeladen und dann genau dort aufgestellt wurden, wo sie heute noch stehen.

Ursprünglich sollte im Gamli Baukur das Walmuseum untergebracht werden, es war aber schnell klar, dass viel zu wenig Platz dafür war.

Mittlerweile gibt es im Hafen einige weitere dieser kleinen nachgebauten Holzhäuschen.

Es lohnt sich, die nautische Sammlung, die sich im Vorraum und in den Gasträumen befindet, anzusehen. Man kann die Besichtigung auch gut mit einem Restaurantbesuch kombinieren.

Internet: www.gamlibaukur.is



Die Kirche: Húsavíkurkirkja
Auch die Kirche Húsavíkurkirkja ist ein kleines „Kunstschätzchen“.

Auch andere reisen nach Húsavík...

Netz-Fund


"Ms Baker und Shawn" -ich kenne die beiden nicht- waren gestern in Húsavík und haben eine Walbeobachtungsfahrt mitgemacht.

In ihrem Blog erzählen sie darüber. Und auch ein Filmchen ist dabei.
http://msbakerandshawntraveltheworld.blogspot.com/2010/06/whale-watching.html


Samstag, 26. Juni 2010

Húsavík: Message in a bottle - Inspired by Iceland

Please click here to read the story about the message in a bottle at Húsavík beach in English:

Húsavík: Message in a bottle - Inspired by Iceland


(Die deutsche Fassung mit weiteren Bildern finden Sie weiter unten in diesem Blog.)

Montag, 14. Juni 2010

Flaschenpost / Message in a bottle / Flöskuskeytið

Die Flaschenpost-Geschichte aus Húsavík, die ich heute erzählen möchte, begann vor ziemlich genau vier Jahren, im Juni 2006.

Am Sonntag, den 4. Juni 2006 kamen mein Vater und ich –es war die erste Urlaubsreise meines Vaters nach Island- in Húsavík an. Das Wetter war toll, und da es noch zu früh war, um in unserer Pension einzuchecken, entschlossen wir uns zu einem Begrüßungs-Spaziergang am Strand.

(Ziemlich verwackeltes, aber vielleicht gerade deshalb so schönes Bild vom Strand von Húsavík)

Mit dem Fuß schubste mein Vater eine im Sand herumliegende Whisky-Flasche an und rief lachend: „Schau mal, eine Flaschenpost!“ Auch ich lachte, doch dann sah ich, dass in der Flasche tatsächlich ein zusammengerollter Zettel lag.

Ich holte den Zettel aus der Flasche, und tatsächlich: Wir hielten die erste Flaschenpost unseres Lebens in Händen!

Die Botschaft lautete:
„Nafn mitt er Árni, og ég er á heima 580 Siglufirði, Íslandi.
Símanúmer hjá mér er (…).
Það er 1 júni 2006 í dag.
Vinsamlegast hafðu samband við mig, og segðu mér hvar flöskuskeytið nam land.“

Schnell übersetzte ich meinem Vater den Text:
„Mein Name ist Árni, und ich wohne in 580 Siglufjörður, Island.
Meine Telefonnummer ist (…).
Heute ist der 1. Juni 2006.
Bitte nimm Kontakt zu mir auf und sage mir, wo die Flaschenpost an Land kam.“

Eine echte Flaschenpost – fantastisch!
Wer mochte sie geschrieben haben? Ein kleiner Junge? Betrunkene Jugendliche?
Die einzige Möglichkeit, dies herauszufinden war, Kontakt aufzunehmen.

Mit unserem Fund gingen wir in die Pension, wo ich diesen Schatz gleich Auður, unserer Wirtin, zeigte.

Spannend war nun zuallererst folgende Frage: Wie weit entfernt ist Siglufjörður eigentlich von Húsavík?


Vielleicht werde ich mich ja irgendwann einmal mit den Strömungsverhältnissen dort beschäftigen, um den genauen Weg der Flaschenpost herauszufinden. Immerhin war sie längstens dreieinhalb Tage unterwegs gewesen. Ich finde, das ging sehr, sehr schnell.

Da ich nicht damit rechnete, dass der Absender der Botschaft allein und verlassen halb verhungert auf einer einsamen Insel darbte, schien keine Eile geboten. Dennoch kaufte ich sogleich eine Postkarte und schrieb –halb auf Isländisch, halb auf Englisch- wann und wo ich die Flaschenpost gefunden hatte, wer ich war, und notierte meine Adresse und Telefonnummer auf der Karte.

Die Hoffnung, der „Schiffbrüchige“ würde sich bei mir melden, war zwar gering, aber „frisch gewagt ist halb gewonnen“.

So heiter mich unser Fund stimmte, so wenig rechnete ich damit, jemals eine Karte, einen Brief oder eine eMail zu erhalten.

Am 21. September 2006 läutete um 12:02 Uhr mein Telefon. Ich nahm ab, und ein Mann erklärte mir, er sei ein Freund des Flaschenpost-Versenders. Er riefe stellvertretend für diesen an, da der junge Mann kein Englisch spräche und sie nicht wussten, wie es mit meinen isländischen Sprachkenntnissen bestellt sei.

Nun erfuhr ich, dass der Absender 23 Jahre alt und leicht behindert sei. Árni selbst kam auch kurz am Telefon und sprach mit mir.

Insgesamt hatte er drei Flaschen auf die Reise geschickt, aber lediglich meine sei bislang gefunden worden. Die beiden riefen mich von der Preisverleihung des Wettbewerbs an. Árnis Freund war damals Parlamentsmitglied, kurz darauf wurde er Minister. Àrni, so sagte er, würde ihm, wenn er daheim in Siglufjörður sei, häufig assistieren.

Irgendwie schön: Zum ersten (und wahrscheinlich letzten Mal) eine Flaschenpost zu finden, und dann auch noch angerufen zu werden.

Am Tag nach dem Telefonat schrieb ich Árni einen Brief, dem ich auch Bilder von mir als Nikolaus (aufgenommen vor dem Weihnachtshaus bei Akureyri) und der Stadt, in der ich damals wohnte, beilegte.

Im Dezember 2007 erhielt ich einen langen Brief von Árni, geschrieben von seiner Mutter. Ein Jahr und etwa drei Monate nach meinem Brief. Ein Foto lag darin, und Árni erzählte mir vieles von seiner Familie, aus seinem Leben, von seiner Arbeit für die Gemeinde. Ich freute mich so sehr, über dieses schönste Weihnachtsgeschenk, das ich mir vorstellen konnte.

Mittlerweile haben Árni und ich uns leider aus den Augen verloren, ich bin auch umgezogen. Aber während ich diese Zeilen schreibe, kommt mir der Gedanke, wie schön es doch wäre, Árni wieder einmal zu schreiben und ihn vielleicht im August in Siglufjörður zu besuchen.

(Strand von Húsavík, in einer Sommernacht um 3 Uhr)

Dienstag, 8. Juni 2010

Húsavík-Quiz

Herzlich willkommen beim kleinen Húsavík-Quiz.

42 Fragen über den schönsten Ort der Welt - - - Wer kann alle richtig beantworten?

Die Antworten stehen ganz unten in diesem Post.

VIEL SPAß!!!


1 Was bedeutet Húsavík auf Deutsch?
A Hausbucht
B Hummelkorb
C Hauptstadt
D Wikingerdorf

2 Wie viele Einwohner hat Húsavík ungefähr?
A 240
B 2.400
C 24.000
D 240.000

3 An welcher Straße liegt Húsavík?
A Nr. 1 (Ringstraße)
B Nr. 85
C Nr. 007
D Nr. F 26 (Sprengisandur)

4 Wann erlangte Húsavík die Stadtrechte?
A 1805
B 2005
C 950
D 1950

5 Wie heißt der Fluss, der durch den Park von Húsavík fließt?
A Jökulsá
B Búðará
C Laxá
D Halldór Laxness

6 Seit wann gibt es in Húsavík Straßennamen und Hausnummern?
A 1950
B 1850
C Es gibt bisher nichts von beidem
D 1750

7 Wie heißt die Kirche von Húsavík?
A Hallgrímskirkja
B St. Anna
C St. Hvalur
D Húsavíkurkirkja

8 Welchen Beinamen trägt Húsavík?
A Hauptstadt Nord-Islands
B Bergdorf
C Walbeobachtungs-Hauptstadt Europas
D Ort des Südens

9 Húsavík liegt etwa 60 km südlich…
A von Grönland
B von Reykjavík
C des Nordpolarkreises
D der Antarktis

10 Womit werden in Húsavík Häuser und öffentliche Gebäude beheizt?
A Öl
B Holzöfen
C Ferngas
D geothermale Energie

11 In Húsavík findet man das in ganz Island älteste…
A Theater
B Walbeobachtungs-Unternehmen
C Café
D Schwimmbad

12 Wann wurde das Walmuseum eröffnet?
A 1997
B 2007
C 1987
D 1907

13 Wann hat das Schwimmbad von Húsavík geöffnet?
A Ganzjährig
B Nur an den Wochenenden
C Nur vormittags
D Nur in Schulferien

14 Was gibt es für Wintersportler am Hausberg Húsavíkurfjall?
A Künstlichen Schnee
B Ski-Haserln in rosa Plüschfell
C Skilift
D Glühweinfabrik

15 Wie heißt der Hausberg von Húsavík?
A Herðubreið
B Krafla
C Hofsjökull
D Húsavíkurfjall

16 Am „Eingang“ zu welcher Halbinsel liegt Húsavík?
A Snæfellsnes
B Tjörnes
C Reykjanes
D Melrakkaslétta

17 Wo kann man mitten in Húsavík spazieren gehen?
A Höhlen
B nirgends
C Landebahn des Internationalen Flughafens
D Park

18 Wie heißt das Spielzimmer für Kinder im Walmuseum?
A Kinderzimmer
B Yellow Submarine
C Black Box
D Wal-Bauch

19 Wann wurde die Kirche von Húsavík erbaut?
A 1906
B 1806
C 1706
D Húsavík hat keine Kirche

20 Wann begann Húsavík, in der Fisch verarbeitenden Industrie tätig zu sein?
A 1671
B 1771
C 1871
D 1971

21 Wie hoch ist Húsavíks Hausberg Húsavíkurfjall?
A 417 m
B 4.170 m
C 41,7 m
D 2.222 m

22 Was wurde kurz nach 1900 in Húsavík gebaut?
A Kernkraftwerk
B erstes Haus aus Beton
C erster Schneemann
D Bundesligastadion

23 Was heißt „Buckelwal“ auf Isländisch?
A Lús
B Tommustokkur
C Húsavík
D Hnúfubakur

24 1972 begann man in Húsavík damit, …
A einen neuen Namen für den Ort zusuchen
B Shrimps zu verarbeiten
C Gummibärchen herzustellen, die wie Wale aussehen
D den Hausberg zu besteigen

25 Wie hoch ist der Turm der Kirche?
A 26 m
B 260 m
C 12,5 m
D 2,6 m

26 Wo kann man etwas über die ersten Siedler Húsavíks lesen?
A Edda
B Landnahmebuch
C Sagas
D Bibel

27 Wo ist das Seefahrtsmuseum untergebracht?
A Schiff
B Höhle
C Fischfabrik
D Glaspyramide

28 Wale sind…
A Fische
B Vögel
C Säugetiere
D besonders bunte Blumen

29 Wo wurde der Eisbär geschossen, den man ausgestopft im Museum Safnahús in Húsavík besichtigen kann?
A In Grönland
B Auf Grímsey
C Hinter dem Flughafen Keflavík
D In den Westfjorden

30 Wie heißt der See bei Húsavík, zu dem man ganz gemütlich wandern kann?
A Tjörnin
B Lagarfljót
C Botnsvatn
D Mývatn

31 Was darf man im See Botnsvatn bei Húsavík kostenlos?
A Forellen angeln
B gar nichts, man muss sogar bezahlen, drumherum gehen zu dürfen
C Dampfer fahren
D Amphibienboot fahren

32 Wann wurde in Húsavík das erste Haus aus Holz erreichtet?
A Als die ersten Siedler kamen
B 1680
C 1780
D 1880

33 Wie hoch ist die Walsichtungsrate im Sommer bei Húsavík?
A 99 %
B 79 %
C 29 %
D Es gibt dort keine Wale

34 Welches angeblich weltweit einzige Museum seiner Art findet man in Húsavík? A Vulkanmuseum
B Wikingermuseum
C Säugetier-Penismuseum
D Fischmuseum

35 Was kann man beim Leuchtturm auf der Klippe besonders gut beobachten?
A Touristen
B Vögel
C Vulkanausbrüche
D Schachspieler

36 Wie viele Arten von Walen gibt es im Meer vor Húsavík?
A Wale gibt es dort nicht
B 120
C 2
D 12

37 Was hat 9 Löcher und gehört zu Húsavík?
A Die Straße
B Das Auspuffrohr des Autos des Bürgermeisters
C Der Käse, der dort produziert wird
D Golfplatz

38 Wie heißt der See Mývatn, der 54 km von Húsavík entfernt ist, ganz treffend auf Deutsch?
A Bergsee
B Entensee
C Mückensee
D Wassersee

39 Bei den Walskeletten im Walmuseum handelt es sich ausschließlich um…
A extra dafür gefangene und getötete Wale
B in Japan gekaufte Wale
C lebende Wale
D gestrandete Wale

40 Wo muss man nur für eine Nacht bezahlen, kann aber mehrere Nächte bleiben?
A Campingplatz
B Hótel Húsavík
C In jedem Gästehaus
D Café Skuld

41 In welche Bucht führen die Walbeobachtungsfahrten?
A Húnaflói
B Hvalfjörður
C Skjálfandi
D Hausbucht

42 Woraus besteht die Kirche Húsavíkurkirkja?
A Norwegisches Holz
B Schwedischer Beton
C Grönländisches Eis
D Isländische Schafswolle



Die richtigen Antworten:
1 A, 2 B, 3 B, 4 D, 5 B, 6 A, 7 D, 8 C, 9 C, 10 D, 11 B, 12 A, 13 A, 14 C, 15 D, 16 B, 17 D, 18 B, 19 A, 20 C, 21 A, 22 B, 23 D, 24 B, 25 A, 26 B, 27 D, 28 C,
29 B, 30 C, 31 A, 32 D, 33 A, 34 C, 35 B, 36 D, 37 D, 38 C, 39 D, 40 A, 41 C,
42 A

Na, alles gewusst?
Noch mehr spannende Infos über Húsavík finden sich in folgendem Heftchen:
"Húsavík für (kleine) Forscher" - ein familiengerechter Stadtrundgang zu den spannendsten Sehenswürdigkeiten. Mit Fragen und Aufgaben für unterwegs.

Für € 6.- plus Porto bei www.Hausbucht.de



Samstag, 5. Juni 2010

Links nach Húsavík

Gern stelle ich an dieser Stelle einige Internetseiten aus und / oder über Húsavík vor.

Für Hinweise auf weitere Seiten bin ich dankbar.

Webcam:
http://frontpage.simnet.is/eom.is/husavik_webcam.htm

Information und Nachrichten:
http://de.wikipedia.org/wiki/H%C3%BAsav%C3%ADk (Wikipedia)
www.skarpur.is/ (Tageszeitung)
www.myhusavik.com/ ("Nachrichtendienst" mit dem Neuesten aus Húsavík)
www.Hausbucht.de/ (Meine Seiten mit vielen Húsavík-Infos)

Wale:
www.northsailing.is (Walbeobachtungs-Unternehmen)
http://www.gentlegiants.is/ (Walbeobachtungs-Unternehmen)
www.whalemuseum.is/ (Walmuseum)
www.husavik.de/ (Wale und Geschichten von Húsavík-Besuchern, leider kein Update seit 2007)

Museen:
www.husmus.is/ (Gemeinde-Museum (Geschichte, Naturkunde, Kunst, Seefahrt...))
www.whalemuseum.is/ (Walmuseum)
www.phallus.is/ (Säugetier-Penismuseum)
www.gamlibaukur.is (nautische Sammlung im Restaurant)

Übernachtung:
http://arbol.1.is/ (Árból Guesthouse)
www.husavikguesthouse.is/accommodation/ (Húsavík Guesthouse)
www.gsigtun.is/ (Sigtún Guesthouse)
www.fosshotel.is/en/hotel/fosshotel_husavik.html (Fosshotel Húsavík)
http://www.cottages.is/ (Kaldbakskot Cottages / Ferienhäuser)

Restaurants und Cafés:
www.gamlibaukur.is (Gamli Baukur, dt.: Alter Krug)
www.salkarestaurant.is/ (Salka Restaurant)
www.northsailing.is/about-north-sailing/cafe-skuld/ (Café Skuld)

Bibliothek:
http://bokasafn.nordurthing.is/

Kirche:
http://husavikurkirkja.is/

Musik:
www.myspace.com/thegiantsofhusavik (The Giants of Húsavík, niederländische Band)
www.tonhus.is/ (Musikschule)

Sport:
http://volsungur.is/ Sportverein)
http://husavik.tk/ (Sportverein)
http://golf.is/pages/klubbasidur/golfklubburhusavikur/ (Golfclub)

Parteien:
www.vgnordurthing.net/ (Links-Grüne)www.framsokn.is/Kosningar_2010/Nordurthing (Fortschrittspartei)

Donnerstag, 3. Juni 2010

Island-Stunde

Überall auf der Welt findet gerade eine Island-Stunde (Þjóðarátak Íslands / the National Campaign for Iceland) statt, um Island als Reiseziel "nach dem Vulkanausbruch" zu vermarkten.
Hey, wer nach diesem Filmchen noch immer nicht nach Island möchte, dem ist wirklich nicht mehr zu helfen!!!


Inspired by Iceland Video from Inspired By Iceland on Vimeo.

Dienstag, 1. Juni 2010

Walbeobachtung

Schon seit Jahren wird Húsavík als „Walbeobachtungs-Hauptstadt Europas“ bezeichnet. Vor Kurzem erscien bei Iceland Review online folgender Text (bitte Link klicken!): www.icelandreview.com/icelandreview/search/news/Default.asp?ew_0_a_id=359130
Hier gibt es hier zwei Firmen, die Walbeobachtungs-Touren anbieten: Norður Sigling / Northsailing (http://www.northsailing.is/) und Gentle Giants (http://www.gentlegiants.is/).

Bei Norður Sigling handelt es sich um das älteste Unternehmen dieser Art in ganz Island. Das Familienunternehmen wurde 1995 gegründet. Bei den Booten andelt es sich durchweg um traditionelle alte isländische Fischerboote aus (Eichen-)Holz, die aufwendig restauriert wurden.


(Die Anlegestelle von North Sailing in der Mitternachtssonne)



Die Boote beider Firmen werden regelmäßig gewartet, unterliegen strengsten Inspektionen und sind im Lloyd`s Register verzeichnet.

Die Walsafaris beider Unternehmen, deren Anlegestellen direkt nebeneinander, einträchtig am Hafen zu finden sind, führen hinaus in die Skjálfandi-Bucht und dauern etwa drei Stunden. Die Wal-Sichtungsrate bei Húsavík beträgt 99 Prozent und man kann insgesamt 12 Walarten, darunter auch Blauwale, sehen. Buckelwale, meine Lieblingswale, sind hier sehr häufig anzutreffen.
(Blauwal mit Blas)





(Fluke eines Buckelwals)




Viele Leute glauben, Wale und Delfine seien Fische. Falsch! Es sind Säugetiere.
Wie die Menschen atmen sie durch die Lunge (Fische durch Kiemen). Deshalb müssen sie zum Luftholen an die Wasseroberfläche kommen. Dort angekommen (manchmal auch kurz vorher) atmen sie aus. Der „Blas“, den man dann wie eine Fontäne hochschießen sieht, besteht nicht aus Wasser, sondern aus Dampf, der beim Leeren der Lunge ausgestoßen wird.
Meist atmet ein Wal fünf bis sieben Mal aus und ein, bevor er wieder ganz untertaucht. Dass er wieder in die Tiefe taucht, erkennt man daran, dass die Fluke (Schwanzflosse) des Wals deutlich zu sehen ist. Sieht man sie nicht, wird er kurz darauf erneut auftauchen, um zu atmen.
Der Blas der verschiedenen Wale ist ganz unterschiedlich hoch, zwischen einem knappen Meter und bis zu neun Metern.

(Auch beim Segel Setzen darf mitgeholfen werden - ich in grau-blauer Jacke)




Oberhalb des Hafens befindet sich das 1997 eröffnete Walmuseum / Hvalasafnið(http://www.whalemuseum.is/). Es ist eine gemeinnützige Einrichtung, die sich wissenschaftlich mit Meeressäugern und deren Lebensraum beschäftigt und eine großartige Ausstellung zusammengestellt hat.
Auf einer Ausstellungsfläche von 1.600 m² findet man in diesem ehemaligen Schlachthaus spannende Exponate und ausführliche Informationen über die verschiedenen Walarten, deren Biologie und Entwicklungsgeschichte, aber auch über die Geschichte des Walfangs. Mythen und Sagen, die sich um Wale ranken, sind ein weiteres Thema.

Die etwa zehnWalskelette (z.B. Pottwal, Buckelwal, Schwertwal) sind ein ganz besonderer Hingucker. Sie stammen ausschließlich von gestrandeten Tieren, denn das Walmuseum möchte nicht, dass Wale getötet werden.
Ein Spielzimmer für Kinder („Yellow Submarine“), das wie ein U-Boot eingerichtet ist, gibt es auch, obwohl das ganze Museum auch für Kinder sehr spannend ist.

Donnerstag, 27. Mai 2010

Die Kirche Húsavíkurkirkja

Die Kirche (Húsavíkurkirkja) wurde 1906 / 1907 in typisch norwegischer Kreuzbauweise erbaut und 1907 geweiht.

Weitblick oder Idealismus, je nachdem, wie man es sehen möchte, bewiesen die Erbauer damit, die Kirche mit 450 Plätzen auszustatten -hatte der Ort damals doch nur 300 Einwohner.

Der Kirchturm ist 26 Meter hoch. In der Kirche gibt es keine normale Kanzel, sondern ein Stehpult in Buchform, von dem aus der Pfarrer predigt.
Besonders sehenswert und einmalig ist das Altarbild, das 1931 von einem isländischen Laienmaler gemalt wurde. Es zeigt die Auferstehung des Lazarus inmitten isländischer Landschaften (z.B. Ásbyrgi).
Zur Erinnerung hier die biblische Geschichte von Lazarus in Kurzform:
Im Johannes-Evangelium steht, Lazarus, dessen Schwestern Martha und Maria seien eng mit Jesus befreundet gewesen. Lazarus starb und wurde in einer Höhle beigesetzt. Jesus kam erst vier Tage darauf von einer Reise zurück. Er ließ den Stein vom Grabeingang wegwälzen und rief in die Höhle hinein: „Lazarus, komm heraus!“ Lazarus verließ daraufhin, in Grabtücher eingewickelt, aber lebend, sein Grab.
Diese Geschichte gilt als ein Hinweis auf die spätere Auferstehung Jesu.

Während der Saison ist die Kirche tagsüber unverschlossen.

Mittwoch, 26. Mai 2010

Kinderkram?

Heute möchte ich das Kapitel "Húsavík" aus "Das Island-Reisebuch für Kinder" (2., vollständig überarbeitete und aktualisierte Auflage, 2010) vorstellen. Allerdings ohne die Bilder aus dem Buch. Viel Spaß beim Lesen!
(Der Hafen von Húsavík in der Mitternachtssonne)



"Húsavík

Húsavík hat etwa 2.400 Einwohner und ist eine tolle Stadt. Für Kinder gibt es dort so viel zu sehen und zu erleben, dass man kaum alles aufzählen kann. Deshalb hier mein Vorschlag für einen „Kindertag“ in Húsavík, an dem auch Deine Eltern viel Spaß haben werden:

Gleich nach dem Frühstück, so etwa um 10 Uhr, macht Ihr eine Walbeobachtungsfahrt. Mit einem Boot geht es hinaus aufs Meer, und zwar in die Bucht Skjálfandi. Dort könnt Ihr Delfine, Buckelwale und zahlreiche andere Meeressäuger sehen. Natürlich sind nicht immer alle da, aber einige sieht man eigentlich immer. Und diese Tiere sind so neugierig, dass sie manchmal bis ganz ans Boot heranschwimmen. In Húsavík gibt es zwei Unternehmen, die solche Touren anbieten. Ihr findet beide nebeneinander am Hafen. (www.northsailing.is, www.gentlegiants.is)

Nach etwa drei Stunden seid Ihr dann wieder zurück und solltet nun unbedingt das Walmuseum (www.whalemuseum.is/home/) besuchen. Es ist auch am Hafen, und Ihr werdet es nicht übersehen, denn die Hauswand ist mit bunten Walen bemalt. Im Walmuseum könnt Ihr alles über Wale erfahren (die Ausstellungsstücke sind auch auf Deutsch beschriftet!), und sogar echte Walskelette könnt Ihr bestaunen. Es gibt etwa zehn davon, darunter ein Buckelwal, ein Schwertwal und ein Pottwal. Im Walmuseum gibt es auch ein Kinderspielzimmer. Es heißt „Yellow Submarine“ und ist eingerichtet wie ein U-Boot. Hier kannst Du malen, lesen, spielen. Als U-Boot-Kapitän bist Du bestimmt einsame Spitze, oder?

Mehr über Wale findest Du im Teil „Wissenswertes von A - Z“ unter „Wale“.

Nun aber los zum Strand! Lauft einfach vom Walmuseum zurück an den Walbeobachtungs-Unternehmen vorbei, immer die Straße lang, schon seid Ihr da. Hier könnt Ihr spazieren gehen und spielen. Ich habe am Strand von Húsavík sogar mal eine echte Flaschenpost gefunden. Und der Absender ist zu einem netten Brieffreund geworden.

Wenn Ihr dann genug vom Toben und Wandern habt, solltet Ihr Euch das Museum in der Stórigarður 17(www.husmus.is) nicht entgehen lassen. Hier gibt es fast alles: Schiffe, Tiere, Pflanzen, Gemälde und und und. Ihr könnt ja eine Führung mitmachen, die ist immer sehr interessant und spannend. Und Ihr werdet auf Deutsch geführt, also gar kein Problem, Du wirst alles verstehen.

Ja, und wenn Ihr nach dem Museumsbesuch noch immer nicht müde seid, dann geht Ihr einfach noch ein Runde schwimmen. Das Schwimmbad liegt an der Straße Héðinsbraut. Eine künstlich hergestellte Lagune mit warmem Wasser gibt es an der Straße Richtung Mývatn gleich außerhalb von Húsavík auf der linken Seite. Darin darf man aber nicht baden.

An Deinem „Kindertag in Húsavík“ solltest Du unbedingt mit folgenden Dingen ausgerüstet sein:
* warme, wetterfeste Kleidung (inklusive Mütze, Schal, Handschuhe), denn draußen auf dem Meer ist es sehr kalt.
* Kamera
* Fernglas
* Sonnenbrille und Sonnencreme
* Tüte für Fundstücke am Strand"

Aus: "Das Island-Reisebuch für Kinder" (2., vollständig überarbeitete und aktualisierte Auflage, 2010)

Dienstag, 25. Mai 2010

Made in Húsavík?

Die folgende Geschichte erschien am 07. September 2009 unter dem Titel "Made in Iceland?" bei Iceland-Review online. Es handelt sich dabei um ein wirkliches Ereignis, sagt die Autorin. Und die bin ich selbst.



Haben Sie einen Lieblingsplatz in Island? Einen Ort, den Sie ganz besonders mögen, an den es Sie immer wieder fast magisch zieht? Für mich gibt es zwei dieser ganz persönlichen Lieblingsstellen. Es sind der Berg Snæfellsjökull auf der Halbinsel Snæfellsness im Westen sowie der Ort Húsavík im Norden des Landes. Ich erzähle Ihnen das, weil es für die Begebenheit, die ich Ihnen nun schildern werde, zumindest teilweise von Belang ist. Es könnte nämlich durchaus sein, dass wir bei unserem letzten Aufenthalt in Island auf ein streng gehütetes Familiengeheimnis gestoßen sind.

Auf dem Weg nach Húsavík legten wir einen Zwischenstopp beim Museumsgehöft Grenjaðastadir ein. Während der Besichtigung nahm unser Führer meinen Vater, damals 76-jährig, beiseite und sagte fast flüsternd zu ihm: „Wissen Sie eigentlich, dass Sie meinem vor Kurzem verstorbenen Großvater ganz verblüffend ähnlich sehen?“ Mein Vater wusste es selbstverständlich nicht.

„Aber Sie haben doch bestimmt irgendwelche isländische Vorfahren?“, bohrte der junge Mann weiter, „Sie sehen so typisch isländisch aus.“ Abermals verneinte mein Vater.

Wahrscheinlich hätten wir diese Unterhaltung schnell wieder vergessen, wären wir nicht ein paar Tage später im Museum von Húsavík gewesen. Urplötzlich kamen unsere drei Begleiterinnen ganz aufgelöst und mit wild fuchtelnden Armen auf uns zu gerannt. Fast schrill vor Aufregung riefen sie: „Günter, Günter, da hinten hängt ein Bild, und der Mann darauf sieht ganz genauso aus wie Du.“ Wir befanden uns übrigens gerade in der Seefahrts-Abteilung, die seit 2002 in einer eigens dafür errichteten gläsernen Pyramide untergebracht ist. Bei den Bildern, von denen die Frauen sprachen, handelte es sich um gezeichnete Portraits ehemaliger Fischer aus Húsavík. Lange standen wir vor dem Konterfei des betreffenden Seefahrers und blickten den möglicherweise mit uns verwandten unverwandt an.

Viel später, längst zurück in Deutschland, kamen mir die beiden Erlebnisse wieder in den Sinn. Was, wenn mein Großvater, also der Vater meines Vaters, der Sohn eines Durchreisenden Isländers gewesen ist? Mein Opa war schließlich tatsächlich ein uneheliches Kind, meine Uroma hat zwar jemanden als Vater ihres Sohnes benannt, aber könnte es nicht auch sein, dass...

Dann, ja dann wäre ja auch ich quasi so etwas wie eine Isländerin. Und damit wäre auch eine Antwort darauf gefunden, warum ich mich seit mehr als einem Jahrzehnt so hingezogen zu eben diesem Fischerort in Nordisland fühle. Weil nämlich mein Urgroßvater genau dort, in Húsavík gelebt hat.

Und mein Vater? Auch ihn hat bereits bei seiner ersten Island-Reise die Liebe zu Húsavík gepackt.

Vielleicht ist alles nur ein Zufall. Wie wir herausfinden könnten, ob ein Körnchen Wahrheit in der Angelegenheit steckt, das wissen wir nicht. Aber träumen, träumen werde ich gewiss auch weiterhin davon, dass ich vielleicht von einem echten Isländer abstamme.

(Erschienen am 07. September 2009 bei Iceland-Review online. Der Text MIT den dazugehörigen Fotos findet sich unter http://icelandreview.com/icelandreview/deutsch/alltag/?ew_news_onlyarea=content1&ew_news_onlyposition=6&cat_id=66954&ew_6_a_id=339499)

Montag, 24. Mai 2010

Aus der Geschichte von Húsavík

(Das Walbeobachtungs-Boot Náttfari wurde nach dem ersten Siedler Húsavíks benannt)

Es ist bestimmt keine Überraschung, wenn ich sage: Húsavík hat es nicht schon immer gegeben. Aber der Ort schaut auf eine mittlerweile 1.140 Jahre lange Geschichte zurück.

Alles begann im Jahr 870. Damals schipperte der schwedische Wikinger Garðar Svavarsson mit Schiff und Gefolge heran, umrundete das Land, das er vorfand und entdeckte so als Allererster, dass es sich bei Island um eine Insel handelt.

Wie es dann zur Entstehung und Besiedelung Húsavíks kam, steht im „Landnahmebuch“ (Landnámabók), einem der ältesten schriftlichen Dokumente Islands:

„Es wird erzählt, dass Männer aus Norwegen nach den Färöern fahren wollten (…). Sie wurden aber nach Westen ins Meer verschlagen und fanden da ein großes Land. (…) Sie fuhren im Herbst nach den Färöern zurück. Und als sie von dem Lande wegsegelten, fiel starker Schnee auf den Bergen, und darum nannten sie das Land Schneeland. (…) Ein Mann hieß Garðar Svavarsson, ein Schwede von Geburt; er fuhr aus, um Schneeland zu suchen, auf Anweisung seiner hellsehenden Mutter. (…) Garðar umsegelte das Land und stellte fest, dass es eine Insel war. Er war einen Winter über im Norden in Húsavík im Skjálfandi und baute dort ein Haus. Als er im Frühling in See gehen wollte, riss sich das Schiffsboot los mit einem seiner Leute namens Náttfari, einem Knecht und einer Magd: Der baute sich später in der Náttfarivík an. Garðar fuhr dann nach Norwegen und lobte das Land sehr. (…) Danach wurde das Land Garðarshólm genannt.“

Zu Ehren Garðars feiert Húsavík jährlich ein mehrtägiges „Schwedenfest“, und auch eine Straße ist nach ihm benannt: die Garðarsbraut. Das Walbeobachtungs-Unternehmen Norður Sigling / Northsailing hat zu Ehren des ersten -wenn auch unfreiwilligen- Siedlers Húsavíks, also Náttfari, eines seiner Boote Náttfari genannt. Im Juni 2010 kam ein Boot namens Garðar dazu (www.northsailing.is/news/nr/2409/gardar-launched/).

Etwa 1880 wurde in Húsavík das erste Haus aus Holz gebaut. Vorher wohnten die Menschen dort in Torfhäusern. Im Museumsgehöft Grenjaðastaður (etwa 25 Kilometer südlich von Húsavík) kann man solche Torfhäuser besichtigen.

Kurz nach 1900 errichtete man dann das erste Gebäude aus Beton. Straßennamen und Hausnummern gab es damals aber noch nicht. Diese wurden erst 1950 eingeführt, als Húsavík die Stadtrechte erlangte und auf nicht mehr ganz übersichtliche Größe angewachsen war. Auf einigen Häusern sind die alten Hausnamen noch zu lesen.

Sonntag, 23. Mai 2010

Húsavík als Thema in Büchern / Bækur um Húsavík

Gerade überlege ich, ob es wohl viele Bücher - außer Reiseführern natürlich- gibt, in denen Húsavík eine Rolle spielt.

Ich kenne nicht wirklich viele - und drei von den vieren hab ich selbst geschrieben ;-)), nämlich "Schafe im Nebel" (ein Krimi, der in Deutschland, aber vor allem in Island spielt; vergriffen), "Das Island-Reisebuch für Kinder" und "Húsavík für (kleine) Forscher". Dazu kenne ich nur noch "Nordermoor" von Arnaldur Indridason.

Soll das wirklich alles sein?

Schickt mir doch mal Eure (Lese-)Tipps!

Freitag, 21. Mai 2010

Hallo zusammen.

Das ist Húsavík in Nord-Island. Húsavík heißt auf Deutsch übersetzt Hausbucht. Daher der Name dieses Blogs.